Über mich

Liebe Besucher meiner Website,

wenn Sie eine "offizielle" Vita lesen wollen, können Sie diese hier als Pdf Datei einsehen und herunterladen.

Hier aber schildere ich Ihnen persönlich meinen musikalischen Lebensweg.

Obwohl ich mich schon sehr früh und intensiv mit Klavier-, Flöte- und Orgelspiel beschäftigt habe, konnte ich mir als Jugendlicher nie vorstellen, Musiker zu werden. Deshalb begann ich nach dem Abitur mit dem Studium der Theologie und Philosophie in Bonn. Erst ein Jahr später kam das Musikstudium in Köln hinzu, später dann auch das Studium der Musikwissenschaften an der Kölner Universität. Die Musikerlaufbahn kam also ganz ungeplant in mein Leben.

Ich hatte das große Glück, an der Musikhochschule mit Konrad Hünteler und Günther Höller zwei Lehrer zu finden, die mich sehr gefördert haben. Meine frühe Liebe zur "Alten Musik" konnte sich durch sie entscheidend entwickeln. Bald begegnete ich auch Michael Schneider, Rainer Zipperling und Sabine Bauer und wir spielen heute noch als Kollegen und Freunde in der "Camerata Köln" zusammen. Wir haben uns die Kammermusik des 18. Jahrhunderts durch viele Konzerte und mehr als 50 CDs erschlossen und sind immer noch neugierig auf Unbekanntes. Einige Jahre später gründeten wir das Orchester "La Stagione Frankfurt" und sind bis heute unter der künstlerischen Leitung von Michael Schneider mit großer Begeisterung bei diesem Projekt, zuletzt mit der Aufnahme sämtlicher Concerti für Bläser und Bläser/Streicher von Telemann.

Neben vielen anderen Ensembles und Orchestern war ich 28 Jahre Soloflötist des Freiburger Barockorchesters. Mit Herzblut und großem Einsatz habe ich in diesem Orchester mit inspirierenden Kollegen viele Jahre wunderbare Musik spielen, in der Welt touren und unschätzbare Erfahrungen machen können. Diese Stelle habe ich Ende 2015 mit großer Überzeugung an die junge Generation weitergegeben. Daniela Lieb, eine meiner ehemaligen Studentinnen, hat meinen Platz mit Souveränität, Eleganz und Leichtigkeit eingenommen.

Seit etlichen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Spiel auf romantischen Flötentypen. Im "Ardinghello Ensembles" kann ich die wunderbare Kammermusik der Klassik und Romantik spielen. Die Sprache der Romantik auf entsprechendem Instrumentarium ist für mich ein aufregendes und ungeahntes Abenteuer.
Neben Konzerten und CD Projekten mit der Flötenkammermusik von Danzi, Andreas und Bernhard Romberg, Gyrowetz und Beethoven haben wir die gesamte Flötenkammermusik von Ferdinand Ries für cpo aufgenommen. Ein Projekt mit fantastischer Musik...

Nach vielen Unterrichtsjahren an der Musikhochschule Frankfurt als Professor für historische Flöten habe ich zum Wintersemester 2021 diese Tätigkeit beendet. Die Jahre mit den Studierenden aus der ganzen Welt waren für mich eine riesige Bereicherung. Ich habe durch das Unterrichten sehr viel gelernt und mit meinen Studierenden tolle Projekte gemacht.
Etliche von Ihnen unterrichten heute selbst an prominenten Stellen das Traversflötenspiel, so u.a. Leonard Schelb an der Musikhochschule Köln, Pia Scheibe an der Musikhochschule Weimar, Daniela Lieb an der Musikhochschule Freiburg und seit neuestem Claire Garde an der Musikhochschule Nürnberg.

Daniela Lieb ist auch meine Nachfolgerin an der Frankfurter Musikhochschule geworden und hat meine volle Klasse als neue Professorin übernommen. Meine Studierenden sind bei ihr in besten Händen.

Auch der theoretische Anteil der musikalischen und instrumentalen Lehre ist ein Punkt, der mir immer wichtig war und ist. Deshalb habe ich zusammen mit Michael Schneider für den ConBrio-Verlag ein kleines, zweibändiges Büchlein "Basiswissen Barockmusik" verfasst, das Studierenden und Musiker*innen einen handlichen Überblick geben will.
Die Prinzipien des Flötenspiels hat als erster 1707 Jacques Hotteterre notiert. Seinen ungemein wichtigen Traktat habe ich neu übersetzt und mit Kommentaren und praktischen Tipps versehen bei dem Verlag Walhall herausgegeben.
Im Moment beschäftige ich mich intensiv mit den theoretischen Grundlagen des romantischen Flötenspiels. Im Oktober 2021 erschien im Walhall Verlag meine Neuedition der Methode von Tulou.

Ich bin rundum sehr glücklich, doch Musiker geworden zu sein. Die Musik ist kein kultureller Luxus, sondern war zu allen Zeiten und ist es besonders heute eine wunderbare Gabe. Sie kann Menschen beglücken und ihnen Horizonte eröffnen, die für ein waches und intensives Leben kaum austauschbar sind.